Großbrand
Zu einem Großbrand in Murnau wurde die FF-Garmisch am Montag morgen alarmiert.
Benötigt wurde der AB-Atemschutz und Atemschutz-Geräte-Träger. Die FF-Garmisch rückte mit dem ELW, LF 16 und dem AB-Atemschutz nach Murnau aus. Im Einsatz waren 20 Mann für 4 Stunden.
Bericht vom Merkur-Online:
Auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses müssen vier Menschen ausharren. Lichterloh steht das gesamte Gebäude inzwischen in Flammen. Es gibt kein Zurück für sie. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren tun alles, um die Bewohner aus dem Feuer zu retten. Flugs reißen de Helfer einen Gartenzaun nieder und dringen mit einer Drehleiter vor, bis das schwere Fahrzeug in der schlammigen Wiese nicht mehr weiterkommt. Glücklicherweise können die Helfer die Leiter ausfahren und so die Verzweifeltten retten. Für sie kam die Hilfe am Morgen des Allerheiligentages gerade noch rechtzeitig, für eine 74-jährige Frau nicht mehr. Die Hausbesitzerin starb bei dem Großbrand am Ostermannweg in Murnau im Dachgeschoss. Insgesamt 18 Personen konnten die Helfer aus dem Haus holen, neun Bewohner im Alter zwischen 5 und 56 Jahren erlitten leichte bis schwere Verletzungen und mussten in das Klinikum Murnau gebracht werden.
Es waren dramatische Szenen, die sich nach Angaben von Kreisbrandinspektor Georg Wagner in dem Wohngebiet abspielten. Als gegen 5.30 Uhr die ersten Rettungskräfte eintrafen, stand das Haus bereits in Vollbrand. Die Flammen hatten schon auf Stirnbretter zweier Nachbarhäuser übergegriffen. Über 200 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis kämpften stundenlang gegen den Brand an. Unterdessen kümmerten sich gut 50 Helfer des Roten Kreuzes und fünf Mitglieder des Kriseninterventionsdienstes um die Opfer, die im Schlaf vom Feuer überrascht worden waren. Wegen der starken Hitze- und Rauchentwicklung wurde noch ein Nachbarhaus evakuiert. Die Betroffenen kamen in das nahe gelegene Rotkreuzhaus, in dem das BRK eine Betreuungsstelle einrichtete. Die Menschen erhielten erste Kleidung, Essen und heiße Getränke.
Selbst vormittags flackerten immer wieder Glutnester in dem Holzbau auf, so dass die Feuerwehr bei den Aufräumarbeiten, die auch das Technische Hilfswerk unterstützte, unablässig gefordert war. Wenige Stunden nach den tragischen Ereignissen aber ließen die Zerstörungen rund um das völlig ausgebrannte Gebäude erst die große Gewalt des Feuers erahnen. In einem Carport standen drei verschmorte Autos sowie die Reste eines Motorrads. Zerborstene Fensterscheiben und wie Butter geschmolzene Kunststoffrollos zeugten von der Hitze.
Nachbarin Elisabeth Theveos war durch einen lauten Knall geweckt worden. „Ich habe rausgeschaut, weil es so hell war“, meinte sie. „Da hat das Haus schon von oben bis unten gebrannt. So ein Feuer habe ich noch nie gesehen.“ Immer wieder seien Detonationen zu hören gewesen. Ein Anwohner versuchte, mit einem Gartenschlauch die Bretter an der Garage zu löschen – doch die Hitze war zu groß.
Zur Brandstelle geeilt waren Landrat Harald Kühn und Bürgermeister Michael Rapp. „Das ist ein sehr tragisches Ereignis“, sagte der Kühn. Rapp bezeichnete das Geschehen als „schrecklich und furchtbar“. Beide lobten die „hervorragende Arbeit der Einsatzkräfte“ (Kühn). Die seien „unglaublich schnell vor Ort“ gewesen, betonte Rapp. Sein Mitgefühl galt „allen Betroffenen und Angehörigen. Wir haben uns jetzt um die Versorgung und Unterbringung jener zu kümmern, die das überlebt haben“.
Erste Schätzungen gehen von einem Sachschaden von 800 000 Euro aus. Die Ursache des Brandes versucht die Kriminalpolizei Garmisch-Partenkirchen zu klären.
Heino Herpen und Matthias Holzapfel