Vollbrand der Gamshütte
Rauch über der Gamshütte, mit dieser Meldung rief eine Ausflüglerin um 14:30 bei der Leitstelle an um den Brand zu melden. Die ILS in Weilheim alarmierte
wegen der akuten Waldbrandgefahr mit einem Großalarm gut 160 Kräfte der Feuerwehren Partenkirchen, Garmisch, Grainau, Farchant, Oberau und Mittenwald. Mit Hilfe der Tankwagen konnten zunächst die Flammen bekämpft werden, die bereits bei der Ankunft entgegenschlugen.
Klaus Straub, Kommandant der Partenkirchner Wehr übernahm mit seinem Stellvertreter Michael Sexl die Einsatzleitung. Klarheit brachte erst der Besitzer der Hütte, Bernhard Raubal, der letztlich mitteilte, dass die Wirtschaft geschlossen und sich somit niemand drinnen aufgehalten hat. „Zum Glück. Wenn jemand im Haus gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich nichts tun können“, betont Straub. „Wegen des Vollbrands ist erst einmal niemand reingekommen.“ Ein weiterer Glücksfall war der Wind, der ein Ausbreiten der Flammen auf die umliegenden Bäume verhinderte. Mit Hilfe des AB-Brand (FFG)und dem Gerätewagens Logistik (FFP)gelang es, innerhalb von etwa 15 Minuten eine Schlauchleitung vom Kneipp-Becken am Brunnhäuslweg über die Forststraße und die Hängebrücke zur Gamshütte zu verlegen. Um die gut 250 Höhenmeter zu überwinden, galt es zudem sieben Pumpen einzusetzen. „Deren Standorte mussten erst einmal berechnet werden, auch um zu sehen, wie’s mit dem Druck passt“, betont Straub. „Das ist sehr zeitaufwändig.“
Die enorme Personalstärke war aber nicht nur dafür erforderlich. Um die Glutnester unter dem Blechdach zu beseitigen, „wurden viele Atemschutzträger gebraucht“. Maximal 20 Minuten am Stück kann einer der Feuerwehrmänner diese „Schwerstarbeit“ verrichten, dann muss er sich erst einmal regenerieren. „Öfter als zweimal sollte keiner eingesetzt werden“, betont Straub. Bis 20 Uhr waren die Retter auf dem Dach, wobei sie vier Kräfte der Bergwachtbereitschaft Garmisch-Partenkirchen unterstützten, beschäftigt. Bis zum Schluss entzündeten sich immer wieder Glutnester, „die wir dann abgetragen und aufgebrochen haben“. Positiv hebt Straub die Unterstützung der heimischen Betriebe hervor. „Die haben dafür gesorgt, dass wir genug Verpflegung hatten und vor allem mit ausreichend Getränken versorgt waren.“
Coypright Text: Feuerwehr Garmisch, Merkur Online